Die Salers sind eine der ältesten Rinderrassen Frankreichs und die genetisch am reinsten von allen europäischen Rassen. Ihre Heimat ist das vulkanische Gebiet des südlichen Zentralmassivs ( Massif-Zentrale in der Auvergne ).
Archäologen entdeckten in Höhlen Zeichnungen von Salers. Sie datierten diese auf über 7.000 Jahre. Die Zeichnungen wurden nahe Salers, einer kleiner mittelalterlichen Stadt in der Mitte Frankreichs gefunden. Genetisch sind Salers zu allen anderen französischen Rassen sehr unterschiedlich. Sie haben mehr Ähnlichkeit zum alten ägyptischen roten Vieh. Vor diesem Hintergrund getrachtet, wird die Rasse als eine der Ältesten und der am genetisch reinsten von allen europäischen Rassen bezeichnet.
Der isolierte Gebirgsbereich mit seinen rauhen klimatischen Bedingungen (hohe Niederschläge, große Temperaturschwankungen, lange Winter) und seinen mageren Böden hat die Entwicklung dieser Rasse entscheidend mitgeprägt: anspruchslose, robuste, langlebige und weidetüchtige Tiere mit sehr harten Klauen. Ihre Farbe ist einfarbig hell- bis dunkel-mahagonirot, vereinzelt tritt auch ein schwarzes Tier auf. Das Haarkleid ist gelockt, die Hörner haben eine charakteristische Lyraform. Gleichwohl werden mittlerweile vermehrt hornlose Linien gezüchtet. Letzteres bringt zusätzliche Flexibilität in Rein- und Kreuzungszuchtprogrammen.
Ursprünglich waren sie eine Dreinutzungsrasse (Milch, Fleisch, Arbeit). Der Schwerpunkt der traditionellen Salerszucht lag viele Jahrzehnte auf der Erzeugung von Milch und Jährlingen (Kalbfleisch). Letztere waren häufig Kreuzungen mit Charolais. Aus der Milch wird in Frankreich heute noch der besondere Salers-Käse hergestellt (d’Origine Contrôlée, AOC ) . Die Kühe wurden auf Weiden in den umliegenden Bergen getrieben, die Kälber von der Kuhherde getrennt und im Stall gehalten. Zwei mal täglich wurden die Källber zum Melken am linken Vorderfuss der Mutter angebunden. Das war notwendig, da die Kuh sonst die Milch nicht hergab. In den ersten vier Laktationsmonaten erhielten die Kälber ein Euterviertel zum Saugen, später das Nachgemelk.
Heute werden in Frankreich nur noch ca. 10% der Salers-Kühe gemolken und das Hauptaugenmerk mehr und mehr auf die Rindfleischproduktion gerichtet. Die zunehmende Selektion nach Fleischleistungsmerkmalen führte 1981 zu einem den neuen Anforderungen entsprechenden Zuchtprogramm. Die Rasse vereint in sich Eigenschaften der Intensiv- und Extensivrassen. Ihr Vorteil liegt in der Vielseitigkeit. Die Tiere sind leichtkalbig, vital und frohwüchsig. Die unschlagbare Leichtkalbigkeit liegt zum einen darin begründet, dass die Salers-Kühe ein großes und günstig geformtes Becken haben. Zum anderen sind die Kälber zur Geburt lang und schlank und sie haben kleine Köpfe. Die Kälbersterblichkeit ist gering. Die Käber werden geboren, „stehen auf und saugen“.
Die Kühe haben für Fleischrinder eine relativ hohe Milchleistung von ca. 3000 kg im Jahr, die sie aus Wirtschaftsfutter erbringen. Diese hohe Milchleistung gewährleistet eine zügige Entwicklung der Absetzer. Die schmalen und flachen Kälber haben bei der Geburt ein Durchschnittsgewicht von 37 kg (weibliche Kälber ) und 39 kg (männliche Kälber). Wegen der schon erwähnten weiten Beckenöffnung bringen die Kühe auch Kreuzungskälber aus stark bemuskelten Vaterrassen problemlos zur Welt. Sie sind sowohl zur extensiven Weidemast, als auch zur intensiven Endmast geeignet.