Die Galloways stammen aus dem Südwesten Schottlands und gelten als eine der ältesten Rinderrassen der britischen Inseln. Ihren Namen erhielten sie von der Region Galloway, einem ehemals dort gelegenen Fürstentum. Ihre Eigenschaften wurden bereits von den alten Römern erwähnt und ihr Erscheinungsbild dürfte sich in den letzen Jahrhunderten nicht wesentlich verändet haben.
Abgesehen von den fruchtbaren Böden in den zahlreichen Tälern und an der Küste findet man karge Heide- und Moorflächen vor, die von Granitfelsen überragt werden. Angesichts dieser ungünstigen Bedingungen und den hohen Niederschlagsmengen sahen sich die Farmer gezwungen, ein genügsames und robustes Rind zu züchten, das diesen Unbilden standhält. Aufgrund ihrer so erlangten Widerstandsfähigkeit – sie widerstehen Sturm und Regen genausogut wie Hitze und Dauerfrost – sind die Galloways mittlerweile auf allen Kontineten der Erde beheimatet.
1973 wurden die ersten Galloways von dem Vogelsberger Züchter Helmut Schornstein nach Deutschland gebracht. Die zunehmende Extensivierung landwirtschaftlicher Flächen und nicht zuletzt das veränderte Verbraucherbewußtsein hin zu Qualitätsfleisch aus artgerechter Haltung führten zu einer beispiellosen Verbreitung dieser Fleischrinderrasse. Feinschmecker schätzen die hohe Güte des mageren Fleisches mit feinfaseriger Struktur. Sie kaufen ihren Sonntagsbraten häufig direkt bei einem bekannten Züchter. Aus diesem Grund vermarkten die meisten Halter der Galloways ihre Schlachttiere auch nicht über den Handel, sondern in ihrem Hofladen. Die meisten Züchter ziehen die sog. Direktvermarktung vor, nicht nur weil der Konsument es so wünscht, sondern weil dieser bereit ist, für die gute Fleisch- und Wurstqualität einen höheren Preis zu zahlen, als bei einem Discounter.
Der Verbraucher honoriert auch gerne die tiergerechte und naturnahe Haltung der Extensivrinder.